Olá ihr Lieben,
heute war ich in der Innenstadt sowie im Süden von Leipzig unterwegs um ein paar Besorgungen zu machen.
Dabei bin ich in der Kurt-Eisner-Straße auf diesen lustigen „Stadtgarten“ gestoßen:
Eine Blumeninsel inmitten parkender Fahrzeuge :)
Ich habe schon oft von Guerilla Gardening gehört und bei einer lieben Freundin auch schon ein Buch dazu entdeckt, aber in Leipzig noch nichts Derartiges gesehen. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob diese Form der urbanen Bepflanzung nun schon als Guerilla Gardening zu bezeichnen ist – immerhin sieht es ja relativ brav aus und wirkt auch nicht so als hätte da jemand eine Saatbombe hinterlassen. (Wem die Begrifflichkeiten jetzt völlig fremd sind, der befrage eine Suchmaschine seiner Wahl^^)
Nur etwa eine Stunde später habe ich neben dem Ringcafé auf dem Roßplatz einen neuen Buchladen entdeckt bzw. ein Buch-Café in welchem man neben Büchern auch einige (Tages-)Zeitungen, Magazine und Kaffeespezialitäten zum sofortigen Verzehr erwerben kann. Ich habe dort etwas gestöbert. Und was stand da? Ein Buch mit dem Titel „Guerilla Gardening“ und gleich daneben eines mit dem Titel „Urban Gardening“ :D
Nein – ich habe mir dann nicht die Arbeit gemacht herauszufinden ob meine Entdeckung aus der Kurt-Eisner-Straße nun als Guerilla oder Urban Gardening (oder gar Beides) zu bezeichnen ist. Aber vielleicht könnt ihr mir ja den Unterschied erklären?
Auf dem Rückweg nach Hause musste ich unwillkürlich noch über diesen lustigen Zufall und das kleine Buch-Café nachdenken. Mir kam der Hugendubel in der Innenstadt in den Sinn und auch der Online-Buchhandel Amazon. Seit einigen Monaten meide ich solche Buchhandels-Riesen, um mit meinen Käufen (die ich so wie so tätige) die liebevoll gestalteten kleinen Läden zu unterstützen. Der Preis ist am Ende identisch, denn in Deutschland gibt es die Buchpreisbindung, welche dafür sorgt, dass jedes Buch in jedem Geschäft den gleichen Preis hat. Dies resultiert daraus, dass das Buch nicht nur eine Ware (also ein Wirtschaftsgut), sondern auch ein kulturelles Gut ist und somit besonders schützenswert. Amazon widersetzt sich der Buchpreisbindung (scheinbar) mit erschreckender Regelmäßigkeit und schadet damit den Verlagen, den Autoren sowie dem gesamten Einzelbuchhandel. Diese wiederum wenden sich mit ihren Sorgen bezüglich Amazon nicht immer direkt an die Öffentlichkeit, denn der Onlineriese könnte ja das entsprechende Buch oder sogar sämtliche Bücher eines Verlages/Autors aus dem Sortiment nehmen (auf die finanziellen Folgen für Verlag/Autor muss ich nun sicher nicht eingehen). Siehe dazu auch folgenden Artikel aus der Onlineausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: klick!
Aufgrund dieses Vorgehens, welches sich die großen Händler wegen ihrer (finanziellen) Macht leisten können, verzichte ich inzwischen auf deren Dienste. Natürlich haben die kleinen Läden nicht immer jedes Buch sofort vor Ort, aber in der Regel ist es nach der Bestellung am nächsten Tag verfügbar. Ich denke, dass ich mein nächstes Buch in dem kleinen Buch-Café bestellen werde :)
Also: Unterstütz den (Buch-)Einzelhandel in eurem Stadtteil! Damit helft ihr nicht nur den Inhabern, sondern erhaltet auch den einzigartigen Flair in Leipzig, denn genau solche mühevoll betriebenen Lädchen machen die Straßen so charmant und reizvoll :)
*Halenka
Edit 29.06.2011: Bei dem erwähnten Lädchen handelt es sich um Buchhandlung und Café Kapitaldruck. Wie ich in der Morgenschau vom Mittwoch bei Heldenstadt.de lesen konnte, wurde heute die offizielle Eröffnung gefeiert. Auf Seite zwei des Kapitaldruck-Blog findet ihr auch die beiden von mir erwähnten Bücher :)